Face in a Crowd: "Arrival" |
Face in a Crowd Bernhard Kretz ... ich über mich: Mit meinen 38 Jahren zähle ich wohl fast schon zu den Synth-Oldies, und das bin ich in doppelter Hinsicht: nicht nur mein Lebensalter, sondern auch die Zeit, die ich mich mit Synths beschäftige ... das sind mittlerweile schon fast 20 Jahre. Damals wußte kaum jemand, was ein Sintiseiser ist , ich war da sowas wie ein musikalisches Schnabeltier ... eine kleine Sensation, aber nicht so aufregend, daß ich berühmt und reich werden konnte. Meinen ersten Synth habe ich mir 1979 zugelegt. Das war ein MS20 von Korg und dazu der Step-Sequenzer SQ10. Damit konnte man schon eine Menge Lärm machen, aber noch wenig Musik. Deshalb habe ich bei der Bank meine Seele verpfändet und mir für diesen Gegenwert einen ARP Quadra dazugekauft. Das Teil war einer der ersten polyphonen Synthies ... eigentlich mehr eine Orgel mit Synth-Features und eingebauten Effekten. Damit konnte ich dann schon etwas mehr Musik machen ... 1983 war dann glaube ich das magische MIDI-Jahr ... der Jupiter 6 als einer der ersten Synthies mit MIDI kam hinzu, und so hatte ich ein hübsches Dreigestirn in meiner Bude stehen. Ursprünglich spielte ich (seit meinem 13. Lebensjahr, glaube ich) Gitarre. Kurzfristig habe ich auch mal in einer kleinen Band gespielt ... Fleetwood Mac haben wir gecovert und so paar kommerzielle Ohrwürmer aus dieser Zeit. Ich bin damals total auf Pink Floyd (Meddle !) abgefahren, also eher auf die "psychedelische" Linie. Mein Gitarrenstil war auch eher repetitiv, und so war ich damals schon der Sequenzer der Band. Als ich dann auf den Synth kam, war ich natürlich enorm von TD und KS beeinflußt, und mein höchstes Ziel war es, solche fetten Sequenzen und Sounds zu basteln. Habe ich selbstverständlich nicht geschafft. Eine Zeitlang habe ich gemeinsam mit einem Freund gemuckt, der sich einen Minimoog, einen Prophet 5 und einen Oberheim OB2 (ja, den gips wirklich !) angeschafft hatte. Alles in allem klang es schon ganz nett, aber Oberheim, Moog, Korg, Roland, Arp ... das war alles nicht kompatibel, und genug Kenntnisse zum Selberhelfen hatten wir beide nicht. So sind wir mehr an der Technik als an der Musik gescheitert. Das ging so eine Zeitlang ... dann kam MIDI, und ich habe mit dem Jupi und einem C64 mit Sequenzermodul von Sequential Circuits weiter gemuckt. Aber weil die alten Kisten alle kein Midi hatten, kam ich da nicht so recht vorwärts, und neue Teile anschaffen konnte ich auch nicht, weil alles Geld ausgegeben war. Damals waren Nicht-Midi-Teile praktisch unverkäuflich und mehr oder weniger nur noch Elektronik-Schrott. Zwischenzeitlich musste ich aus beruflichen Gründen ein paarmal umziehen, und die Musik ist mehr und mehr in den Hintergrund getreten ... bis ich dann Ende der Achtziger alle meine Geräte verscherbeln musste, weil ich das Geld gebraucht habe. Übrig geblieben ist der Jupiter 6, den wollte damals wirklich kein Schwein haben.
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Soundclips zu "Arrival"
Bernhard Kretz Telefon: +49 (0) 7308-92 30 80 EMail: heather@firemail.de
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