Biographie
Irgendwann 1979 betrat Georg Reiter die alte Garage, die einigen Bands aus dem Umkreis in der Nähe von München als Proberaum diente. Er war selbst Sänger einer dieser Bands. Aber diesmal wollte er nicht singen. Er war gekommen, um sich das "Ding" anzusehen, das seit kurzem in der Ecke des Raumes stand. Das "Ding" war ein alter verstaubter Crumar Synthesizer. Er holte ihn hervor, stellte ihn auf das Fender Rhodes Piano und betrachtete ihn genauer. Von den vielen Knöpfen und Drehreglern ging eine eigenartige Faszination aus, die er sich nicht richtig erklären konnte. Am ehesten war es mit dem Cockpit eines Raumschiffs zu vergleichen. Und da er immer schon mal zu den Sternen fliegen wollte, schaltete er das Ding ein.
Der alte Crumar funktionierte noch und Georg war wie vom Blitz getroffen, als er die Klänge hörte, die das Gerät hervorbrachte und wie sich diese veränderten, wenn er an den Reglern drehte. Er verbrachte geraume Zeit damit, dem Gerät immer unglaublichere Töne und Geräusche zu entlocken. Wie in Trance und mit dem Gefühl, etwas Ungeheuerliches entdeckt zu haben, verließ er damals nach Stunden die Garage.
Eine Zeit des Experimentierens und des Improvisierens begann. 1980 lernte Georg den Besitzer des Crumar, Felix Kühnel, kennen. Gemeinsam mir Orgel, Fender Rhodes, Crumar Synthesizer und einem Roland Jupiter 4 wurden erste Gehversuche in Sachen Elektronische Musik gemacht. Dabei wurden oft Zündhölzer verwendet, mit denen man Tasten festklemmte, um einen Akkord stehen zu lassen, da man nicht genug Hände besaß, um das Instrumentarium zu bedienen.
Die Aktivitäten blieben nicht ungehört, und zu den spacigen Sessions gesellten sich schon bald diverse Musiker, die vom offenen Konzept und der Andersartigkei der Musik fasziniert waren. Am Ende blieben drei übrig, die den harten Kern der Gruppe bildeten: Thomas Geldhauser (Orgel, Synthesizer), Werner Kolb (Synthesizer) und Georg Reiter (Synthesizer). Der Bandname Foreign Spaces wurde ins Leben gerufen. Das Equipment wurde erweitert und man arbeitete fieberhaft an einem Repertoire. Im Laufe der Arbeiten gesellte sich der Australier Serge Dowe (Keyboards, Gesang) als viertes Mitglied zur Gruppe. Ende 1983 ging man ins Studio und nahm einige Titel auf. Einer davon, "Spherical Dream", ein 10-Minuten-Stück wurde in der Sendung "Zündfunk" in voller Länge (!) anläßlich einiger Konzerte mit der Laserfirma Laserland vorgestellt. Diese verliefen übers Jahr 1984 recht erfolgreich und man dachte über die Produktion einer Langspielplatte nach. Doch dazu kam es nicht. Innerhalb der Band gab es Machtkämpfe und Unstimmigkeiten. Es kam zum Bruch. Dowe und Kolb machten unter anderem Namen weiter.
Geldhauser und Reiter formierten Foreign Spaces mit Eduard Eck (Gesang, Gitarre) und
Christian Obermaier (Keyboards) neu. Doch auch hier gab es musikalische Differenzen
und die Formation existierte nicht lange. Geldhauser und Reiter machten schließlich
als Duo weiter.
Es begann eine schaffensreiche Zeit. Diese Kombination harmonierte und es wurden eine
Menge neuer Titel geschaffen. Bis zum Ende der Zusammenarbeit beider im Jahre 1986
entstand ein Fundus, aus dem die Band heute noch schöpfen kann.
1987 wurde Foreign Spaces erneut neu formiert. Zuerst mit Alexander Mamach (Gitarre), dann mit Stefan Ambs (Bass, Gitarre, Keyboards), Marcus Stahuber (Synthesizer) und Georg Reiter (Synthesizer) entstand in den darauffolgenden Jahren Musik für Theater (Leonce und Lena, Hexenspur, Take The Fool Away), Musik für Künstlerausstellungen (Fantasie - Bilder - Musik), ein Soundtrack (Movie Mafia) und Musik für Werbevideos (Rhode & Schwarz, Volkswagen). Drei Jahre lang dauerte diese Episode, und dann 1990, nach zehnjährigem Bestehen, löste sich die Band auf.
Doch die positive Resonanz, die der Gruppe auch nach ihrem Bestehen zuteil wurde, und die Zusprache enger Freunde ermutigten Georg Reiter 1994 erneut unter dem Namen Foreign Spaces, zusammen mit Christian Feher (Synthesizer) aktiv zu werden. Eine CD mit dem Titel "Ufo Breakfast" wurde aufgenommen, die 1995 erschien und vom Fachjournalisten Winfried Trenkler (Schwingungen - Radio auf CD) begeistert besprochen wurde: "Eine ganz erstaunliche Band ... mit Melodien so schön wie der Flug von Möven."
Soundclip
Soundclip "Cybermachine" (MP3, 117K)
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Veröffentlichungen
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